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5.1

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Anorganische Pigmente

Pigmente als industrielle Produkte

> 1800 n. Chr.

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gezielte Synthesen und Entwicklung von Pigmenten (1700 bis ca. 1800):

Jahr	Pigment	Formel
1704	Berliner Blau	Fe4[Fe(CN)6]3
1780	Rinmanns-Grün	ZnxCo1-xO
1797	Bleichromat	PbCrO4
1802	Thenards-Blau	CoAl2O4
1809	Chromgrün	Cr2O3
	Chromgelb	PbCrO4/PbSO4

d.h. drei wichtige Neuerungen:

• erstes synthetisches Blaupigment: Berliner Blau (Fe₄[Fe(CN)₆]₃)
• erste synthetische, hochtemperaturstabile Mischoxide (Thenards-Blau, Rinmanns-Grün)
• Pigmente mit Cr als Farbträger

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5.2

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Anorganische Pigmente	1700 - ca. 1800

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• Berliner Blau (Fe₄[Fe(CN)₆]₃ genauer: Fe^III[Fe^IIFe^III(CN)₆]₃ x n H₂O; n=14-16)
  • Farbigkeit: Gemischtvalenz (M -> M - CT)
  • Bezeichnung Eisen-Blau, Preußisch Blau, Pariser Blau, Turnbulls Blau
  • Herstellung über Fällungsreaktionen von Fe(II) und anschließende partielle Oxidation
  • Struktur des Anions [Fe^II Fe^III(CN)₆]^-
  • bis 180 ^oC stabil
  • Verwendung bis heute in Druckfarben für Tiefdruck, für Lacke und zur Buntpapierherstellung
• Thenards-Blau (CoAl₂O₄) und Rinmanns-Grün (Co_xZn_1-xO) (gemischte Metalloxide)
  • wichtige keramische Farbkörper, da sehr temperaturstabil (bis ca. 1500 ^oC)
  • Spinell- bzw. Wurtzit-Struktur
  • Farbträger: Co(II) (d⁷) in tetraedrischer Koordination
  • Verwendung von Thenards-Blau heute:
    • Coelinblau der Malkästen, Banknoten
• Chrom-Pigmente
  • Farbträger: Cr(III) bzw. Cr(VI)
  • sehr intensive Farben

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5.3

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Anorganische Pigmente	1820-1920

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Jahr	Pigment	Formel
1818	Cadmiumsulfid	CdS	.	.	.	.	.	.	.	.	.	.	.
1822-1828	Ultramarin	Na4[Al3Si3O12][Sx]	.	.	.	.	.	.	.	.	.	.	.
1824	Zinkweiß	ZnO	.	.	.	.	.	.	.	.	.	.	.
1834	industrielle Ultramarine		.	.	.	.	.	.	.	.	.	.	.
1878	α-Fe2O3	Fe2O3	.	.	.	.	.	.	.	.	.	.	.
1910	Cd-Sulfide/Selenide	Cd(S/Se)	.	.	.	.	.	.	.	.	.	.	.

d.h. die wichtigsten Neuerungen:

• CdS und Cd-Sulfid/Selenide als kräftige gelb/rot Farben
• synthetische Herstellung von Ultramarin durch Leverkus, industrielle Produktion bei Bayer
• Zinkweiß als erstes 'echtes' Weißpigment

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5.4

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Anorganische Pigmente	nach 1920

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Jahr	Pigment	Formel
ca. 1920	Titandioxid	TiO2
1925-50	Fe-Oxide	neue Verfahren zur Synthese
ca. 1950	Zr-Silicat-Farbkörper	ZrSiO4
1968	erste Perlglanzpigmente	BiOCl

• Optimierung von Syntheseprozessen (Fe-Pigmente)
• Rutil (TiO₂) als optimales (Brechungsindex!) Weißpigment
• Mischoxidpigmente auf Basis Spinell, Rutil usw.
• neue Hochtemperaturbeständige keramische Farbkörper auf Zirkon-(ZrSiO₄) Basis
  • Zr-Pr-Gelb: (Zr,Pr⁴⁺)[SiO₄]
  • Zr-V-Blau: Zr[(Si,V⁴⁺)O₄]
  • Zr-Cd-Rot: Zr[SiO₄]/CdSe (Einschluß-Pigment)
• Pigmente mit besonderen Effekten (Metall- und Perlglanz), Funktionspigmente

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5.5

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Anorganische Pigmente	Farben/Zusammensetzung

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der heute verwendeten Bunt-Pigmente:

Substanzklasse	.	.	.	.	.	.	.	.
O2-/OH-
FeIII	α-Fe2O3	---	γ-Fe2O3
CrIII					Cr2O3	CrOOH
gemischte			NiTiO3		BiVO4	ZnxCo1-xO		CoAl2O4
S2-/Se2-	CdSe	---	CdS
[CrVIO4]2-	PbCrO4/PbSO4	PbCrO4/PbO	PbCrO4
[VVO4]3-			BiVO4
[MoVIO4]2-	PbMoO4
ZrSiO4	Zr-Cd-Rot		Zr-Pr-Gelb				Zr-V-Blau
	ZrSiO4/CdSe		(Zr,Pr)SiO4				Zr(Si,V)O4
sonstige					Ultramarine
						Fe-Blau