Strukturtypen-Datenbank: AB2-Verbindungen
Calciumfluoridtyp (Fluorit-Typ,
Flußspattyp, C1-Typ)
Beschreibung ( VRML )
Das Teilgitter der Fluoridionen ist kubisch primitiv. Im Zentrum jedes
zweiten Würfels befindet sich ein Calciumion. Die Calciumionen sind
also würfelförmig von acht Fluoridionen und die Fluoridionen
tetraedrisch von vier Calciumionen umgeben (CN=8:4).
Alternative Beschreibung
Die Calciumionen bilden eine kubisch-dichteste (kubisch
flächenzentrierte) Kugelpackung, bei der alle Tetraederlücken von
Fluoridionen besetzt sind.
Umgekehrt bilden die Fluoridionen eine kubisch-einfache Packung, wobei jede
übernächste kubisch Lücke von Calciumionen besetzt ist.
Vorkommen
- Im Calciumfluorittyp kristallisieren:
- Fluoride und die Oxide von Elementen mit größerem Radius, sodaß acht Fluor- bzw. Sauerstoffatome um ein Metallatom Platz finden.
- CaF2, SrF2, BaF2, CdF2,
HgF2
- CeO2, ThO2, UO2, NpO2,
PuO2, AmO2
- statistische Verteilung
- der Metallatome: KLaF4, alpha-K2UF6,
NaCaCdYF8, NaTlF4,
MeIIIPaVO4 (MeIII = Seltene Erde
oder Actinoid).
- der Nichtmetallatome: AcOF
- geordnete Verteilung:
- der Nichtmetallatome: YOF, LaOF, PuOF
- Einige Hydride
- LaH2, CeH2,
PrH2, SmH2
- TiH1.50-1.99
- verzerrte Fluoritstruktur: TiH2 und
ThH2
- Im Antifluorittyp (siehe Verwandtschaften) kristallisieren:
- Alkalimetallchalkogenide
- Li2(O,S,Se,Te)
- Na2(O,S,Se,Te)
- K2(O,S,Se,Te)
- Rb2(O,S)
- Be2C, BeAl(B), Mg2Si,
Mg2Ge, Mg2Sn, Mg2Pb, Ir2P,
Rh2P, PtAl2, PtGa2, PtIn2,
AuAl2, AuGa2, AuIn2, Na2Pt
- statistische Verteilung der Metallatome über die
Li-Plätze
- geordnete Verteilung der nicht in Klammern stehenden
Atome über die Li-Plätze
- LiZn(N), AgMg(As), MgSb(Cu), MgBi(Cu), CdSb(Cu)
- andere (teils geordnet, teils ungeordnet)
- Li3Al(N2),
Li3Ga(N2), Li5X(Y3) (wobei
X=Si,Ge,Ti und Y=N,P,As)
Verwandtschaften
- Nehmen wie im Li2O Anionen die Kationenplätze und
Kationen die Anionenplätze im Calciumfluorittyp ein, so spricht man vom
Antifluorittyp.
- Entfernt man in der Weise jedes übernächste Fluoridion,
daß jeweils vier der verbleibenden die Ecken eines Tetraeders
besetzen,
so erhält man die Zinkblende-Struktur.