Strukturtypen-Datenbank: AB2-Verbindungen
beta-Cristobalit-Typ (Hoch-Cristobalit, C9-Typ)
Beschreibung ( VRML )
Die Si-Atome bilden für sich allein eine kubische Diamant-Struktur (Schichtenfolge
ABCABC...) bzw. eine Zinkblende-Struktur. Zwischen je zwei Si-Atomen
liegt ein O-Atom. Die Si-Atome sind daher tetraedrisch von vier
Sauerstoffatomen umgeben, die Sauerstoffatome sind linear von zwei Si-Atomen
umgeben. Es ergibt sich ein Raumverband aus eckenverknüpften
Tetraedern. Der tetragonale alpha-Cristobalit (Tief-Cristobalit)
unterscheidet sich nur durch eine geringfügige Verschiebung der
Atomlagen, verbunden mit einer kleinen Veränderung der Bindungswinkel.
Vorkommen
Im Cristobalit-Typ kristallisieren:
- SiO2 (Cristobalit), BeF2 (Hochtemperaturform),
H2O (Cristobaliteis)
Verwandtschaften
- Entfernt man im beta-Cristobalit sämtliche O-Atome und ersetzt die
Si-Atome durch C-Atome, so gelangt man zur Struktur des kubischen Diamanten. Ersetzt
man die Si-Atome alternierend durch Zn- und S-Atome, so gelangt man zur Zinkblende-Struktur.
- Fügt man in die Hohlräume Cristobalits derart Si- und O-Atome,
daß ein zweites, mit dem ersten nicht verbundenes, Cristobalit-System
entsteht und ersetzt nun sämtliche Si-Atome durch O-Atome und
sämtliche O-Atome durch Cu-Atome, so erhält man den Cuprit-Typ.
- Ebenfalls Raumverbände aus eckenverknüpften
SiO4-Tetraedern liegen in den SiO2-Modifikationen Quarz und Tridymit vor.