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Inhalt Einleitung I. Spektroskopie II. Beugung III. Bildgebung IV. Sonstige Methoden
Vorlesung: Methoden der Anorganischen Chemie

I. Spektroskopische Methoden

1. Generelles zur Spektroskopie


Vorlage(n)


Bei fast allen spektrokopischen Methoden wird die Proben elektromagnetischer Strahlung ausgesetzt. Gemessen werden dann die Änderungen der Energien/Wellenlängen/Wellenzahlen dieser Strahlung, meist auf der optischen Achse (Absorptions-Betrieb).

Elektromagnetische Strahlung, Strahlungs-Quellen

Nach dem Welle-Teilchen-Dualismus handelt es sich bei dieser elektromagnetischen Strahlung zum einen um eine Welle, deren Energie nach den bekannten Gesetzmässigkeiten mit der Wellenlänge bzw. Frequenz zusammenhängt: E=hν= hcλ=hc ν˜ In Energie (E = h ν (in [eV] oder [J/mol]) wird dabei in verschiedenen Einheiten angegeben: In der Teilchenbeschreibung wird die Probe mit Photonen bestrahlt, die einen bestimmten Impuls p = m v haben. Den Bezug zwischen den beiden Beschreibung stellt die Planck-sche Gleichung her: p=hλ Die elektromagnetische Strahlung ist ein 3-dimensionales Vektorfeld, das sich zeitlich in die Ausbreitungsrichtung x fortpflanzt. Senkrecht zur Ausbreitungsrichtung steht das elektrisches Wechselfeld E und wiederum senkrecht zu x und E ein magnetisches Wechselfeld H.
Abb. I.1.1. Charakteristika elektromagnetischer Strahlung ‣ SVG
Damit ist für die Art der Strahlung wichtig, ob die Quelle ...

Aufbau von Spektrometern

Die Abbildung I.1.2. zeigt schematisch den allgemeinen Aufbau von Spektrometern. Je nach spektroskopischer Methode/Energiebereich sind ev. Erweiterungen der grundsätzlichen Anordnung Quelle/Strahler/Sender (1, rot) - Probe (3, grün) - Detektor/Empfänger (6, gelb) wie z.B. primär- oder sekundär-seitige Monochromatoren (2+5, blau) oder externe magnetische Felder (4, violett) erforderlich (s.u.).
Abb. I.1.2. Spektrometer (allgemein, schematisch) ‣ SVG
Alle Spektrometer bestehen aus: Die wichtigsten Betriebsarten sind dabei: Links zu einigen Java-Applets zu Absorption, Emission und dem Prinzip von Filtern: Die Intensitätsachse entspricht entweder der Absorption (IR, Mössbauer) oder der Transmission (UV/VIS, NMR). Bei den Resonanzmethoden werden auch Integrale (NMR) oder Ableitungen (ESR) aufgetragen.
Die jeweils absorbierte Energie wird durch Relaxationsprozesse abgegeben, wie z.B.

Einzelne Methoden nach Energien/Einheiten/Quellen

Im folgenden sind die Prinzipien (P), die gebräuchlichen Energieeinheiten (E) und die Quellen (Q) (nach steigendem E) für die verschiedenen Spektroskopiearten ggf. mit einer weiteren Bemerkung (B) kurz zusammengestellt. In Abbildung I.1.4. ist die Energieskala nochmals dargestellt.
Abb. I.1.4. Energien und Linienbreiten bei der Spektroskopie ‣ SVG

Spektren

Die Messung liefert bei allen spektroskopischen Methoden ähnliche Spektren mit einer Intensitäts- (y) und einer Energie-Achse (x), die in allgemeiner Form in Abbildung I.1.3. wiedergegeben sind.
Abb. I.1.3. Spektrum (allgemein, schematisch) ‣ SVG
Die Energieachse wird je nach Spektroskopieart/Energiebereich in unterschiedlichen Einheiten beschriftet (s.o.). Die Intensitätsachse wird abhängig von der Betriebsart ebenfalls unterschiedlich dargestellt, und zwar je nach Betriebsart als Absorptions- oder Transmissions-Achse. In den Resonanzmethoden mit sehr schmalen Banden werden auch Integrale oder Ableitungen der Kurven dargestellt.

Spektrum - quantenmechanisches System (x-Achse)

Die Strahlung bewirkt bei allen Spektroskopiearten in der Probe die Anregung des quantenmechanischen Systems in höhere Eigenzustände. Es kommt dann zur Absorption von Strahlung mit der gleichen ('passenden') Energie. Die Observable ist also die Differenz zweier Eigenenergien: ΔE=Eo-Eu Die Energieniveaus sind also nur aufgrund der Quantenmechanik diskrete Zustände. (Allerdings gibt es auch Systeme mit breiten Energieniveaus z.B. Festkörper mit Bändern). Die Eigenwerte der verschiedenen Eigenwertprobleme der Energie (Eigenenergien) werden in der physikalischen Chemi (PC II/III) an einfachen niederdimensionalen Modellsystemen berechnet. Hierzu wird ganz allgemein die zeitunabhängige Schrödinger-Gleichung: Ĥψx =Eψx mit gelöst. Dies erfolgt i.A. im Rahmen der Born-Oppenheimer-Näherung, d.h. Wechselwirkungen zwischen den sehr unterschiedlichen Energien werden nicht berücksichtigt und das Problem zerfällt in Einzelprobleme für jede Energie resp. Spektroskopieart. Aus der physikalischen Chemie bekannt sind die Lösung für die wichtigsten elementaren Prozesse (zu den Auswahlregeln s.u.): Mit der Lösung der zeitunabhängigen Schrödingergleichung ist die x-Achse, also die Energie, Wellenlänge usw. , d.h. der Ort des Signals im Spektrum bestimmt.

Die Intensitätsachse (y-Achse) (Signalfläche, Linienbreite, Linienform) wird durch die folgenden Faktoren bestimmt:

Intensität (Signalfläche)

Jedes Lichtquant bewirkt maximal die Anregung eines Teilchens! Die Intensitäten in Einheiten von Strahlungsleistung/m2 bzw. Zahl der Quanten/s m2 hängt von den folgenden Faktoren ab:

Linienbreiten δE

Die Prozesse, die zu Linienverbreiterung (s. auch Abb. I.1.4.) führen sind: Sowohl die Stoß- als auch die Dopplerverbreiterung lassen sich durch Kühlung o.ä. reduzieren. Darüberhinaus gibt es aber auch durch die Physik gesetzte Grenzen für die Linienbreiten:

Zeiten in der Spektroskopie

Vier verschiedene Zeiten sind bei den spektroskopischen Methoden wichtig:
  1. Die Zeit, die die Strahlung mit den Teilchen in Wechselwirkung tritt beträgt in der Hertz-Skala 10-16 bis 10-19 s, ist also schneller als alle anderen Prozesse. Die Konsequenz davon ist, daß jedes Photon bei allen Spektroskopiearten einen anderen Zustand (bzgl. Schwingung, elektronischer Anregung usw.) 'sieht'. Alle beobachteten Prozesse sind langsam gegen diese Wechselwirkungszeit.
  2. Die Relaxationszeit τ (s.o.) ist die Lebenszeit des angeregten Zustands. Obwohl keine einfache allgemeingültige Beziehung zwischen der Relaxationszeit und dem Energieunterschied des Grund- und des angeregten Zustands ΔE besteht, ist die allgemeine Tendenz (vgl. Pfeile in E-Schema der Abb. I.1.4.) verständlich, daß größere Werte von ΔE i.A. kürzere Relaxationszeiten τ bedingen. (Bei größeren Energieunterschieden kehrt das System i.A. schneller in den Grundzustand zurück). Typische Relaxationszeiten betragen zwischen 10 s (bei NMR = eine langsame Methode) bis 10-15 (bei Elektronen-Anregung/UV/VIS = eine schnelle Methode).

    Beispiele

  3. Die Auflösungszeit ist für die Untersuchung dynamischer (molekularer oder chemischer) Prozesse (wie z.B. der sogenannten Berry-Rotation von PF5: Vertauschung axialer und äquatorialer Liganden mit einer Frequenz ν von 102 Hz) wichtig. Diese zeitliche Auflösung wird durch Linien-Breite und -Abstände auf der Frequenzskala bestimmt, d.h. die Linienbreiten δE müssen zur Bestimmung der Auflösungszeit lediglich in die Frequenzskala umgerechnet werden.

    Beispiele:

    Betrachtet man die Frequenzskala der Linienbreiten, dann wird deutlich, daß dynamische chemische Prozesse i.A. nur mit NMR-Spektroskopie aufgelöst werden können (langsame Methode), während alle anderen Spektroskopie-Arten sehen beide Zustände einzeln, sind also zu schnell.

  4. Die Gesamtmesszeit ergibt sich bei der Mittelung über alle Prozesse. Sie hängt primär auch von der Aufnahmetechnik ab: Bei CW-Experimenten wird nur jeweils nue eine Energie/Wellenlänge gemessen, so daß entsprechende Messungen/Geräte entsprechend langsam sind. Die meisten spektroskopischen Methoden weren heute in der (F)FT-Technik (Fast-Fourier-Transform) betrieben, bei der alle Energien zusammen registriert werden und mit Interferometern und die entsprechend schnell sind.

Signal/Rausch-Verhältnis, Auflösungsvermögen

Als praktisch sinnvoller Wert für das Signal/Rausch-Verhältnis gilt 3 bis 4. Das Auflösungsvermögen bei CW-Geräten durch die Schlitzbreite bestimmt, die natürlich möglichst klein gewählt werden sollte. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, daß auch die Intensität umso geringer wird, je schmaler der Schlitz gewählt wird.

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