Strukturtypen-Datenbank: AB2-Verbindungen
Cadmiumchlorid-Typ (C19-Typ)
Beschreibung ( VRML )
Die Chloridionen bilden eine kubisch-dichteste
(kubisch-flächenzentrierte) Kugelpackung, in der jede zweite
Oktaederlückenschicht
vollständig mit Cadmiumionen besetzt ist.
Die Cadmiumionen sind also oktaedrisch von sechs Chloridionen umgeben. Jedes
Chloridion bildet die Spitze einer trigonalen Pyramide mit drei Cadmiumionen
als Grundfläche (CN=6:3).
Vorkommen
- Im Cadmiumchloridtyp kristallisieren:
- Dichloride von: Mg, Mn, Fe, Co, Ni, Cd
- Dibromide von: Ni, Zn, Cd
- NiI2, ß-TaSe2
- Im Anticadmiumchloridtyp (siehe Verwandtschaften) kristallisieren:
Verwandtschaften
- Nehmen wie im Cs2O Anionen die Kationenplätze und
Kationen die Anionenplätze im Cadmiumchloridtyp ein, so spricht man vom
Anticadmiumchloridtyp.
- Bilden die Anionen statt einer kubisch-dichtesten Packung eine
hexagonal-dichteste Packung, so gelangt man zum Cadmiumiodid-Typ.
- Wird in der kubisch-dichtesten Anionenpackung jede übernächste Oktaederlückenschicht nur zu
2/3 mit Kationen besetzt, so gelangt man zum Chromtrichlorid-Typ.
- Bilden die Anionen statt einer kubisch-dichtesten Packung eine
hexagonal-dichteste Packung und wird jede übernächste
Oktaederlückenschicht nur zu 2/3 mit Kationen
besetzt, so gelangt man zum Bismuttriiodid-Typ.
- Im NaCrS2 und im NaCrSe2 bilden die Cr- und S-
bzw. die Cr- und Se-Atome allein eine Cadmiumchloridstruktur. Die
unbesetzten Oktaederlückenschichten werden nun vollständig von
Natriumionen besetzt. Wie im Kochsalz-Typ
sind nun in einer kubisch dichtesten Packung von Anionen sämtliche
Oktaederlücken besetzt. Man kann daher die NaCrS2-Struktur
auch als verzerrtes Kochsalzgitter mit S auf den Cl-Plätzen und Na und
Cr alternierend auf den Na-Plätzen ansehen.