Vorlesung Chemie der Metalle
5.Tetrele (4. Hauptgruppe, Kohlenstoff-Gruppe: Si, Ge, Sn, Pb)
5.6. Organische Verbindungen
- Silicium
- Germanium vergleichbar dem Si, keine organischen GeII-Verbindungen.
- Zinnorganische Verbindungen SnR4 und R3Sn-SnR3
sind mit verschiedenen aliphatischen oder aromatischen Resten R bekannt.
Sie lassen sich auf verschiedenen Wegen synthetisch herstellen:
- über Grignard-Verbindungen:
4 SnCl4 + 4 RMgCl ⟶ SnR4 + 4 MgCl2
- über metallorganische Aluminiumverbindungen:
3 SnCl4 + 4 AlR3 ⟶ 3 SnR4 + 4 AlCl3
- direkt mittels der sogenannten Rochow-Synthese:
Sn + 2 RX ⟶ R2SnX2
Die technische Bedeutung der Zinnalkyle liegt in der Verwendung
- als 'Weichmacher' in Kunststoffen (R2SnX2 mit R z.B. n-Octyl),
- zur Vulkanisierung von Siliconen bei Raumtemperatur (Bu2SnX2 mit X=Acetat)
- als Biozid in der Landwirtschaft (z.B. Bun3SnOH gegen Spinnmilden)
gegen Fäulnis, Pilzbefall usw. auch von Holz (z.B. im Schiffbau)
- Unter den Bleiorganischen Verbindungen (alle von PbIV)
ist das früher in Kraftstoffen als Antiklopfmittel eingesetzte Bleitetraethyl
Pb(C2H5)4 zu nennen.