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Inhalt Kap. 1 Kap. 2 Kap. 3 Kap. 4 Kap. 5 Kap. 6 Kap. 7 Kap. 8 Kap. 9 Literatur

Vorlesung Chemie der Metalle

5.Tetrele (4. Hauptgruppe, Kohlenstoff-Gruppe: Si, Ge, Sn, Pb)

5.2. Elementare Metalle


Vorkommen und Entdeckung der Elemente
Silicium kommt ausschließlich in Form von Oxiden, Germanium, Zinn und Blei dagegen überwiegend in Sulfiden vor. Die wichtigsten Minerale sind:

Fotos der Elemente
Abb. 5.2.2. Silicium Abb. 5.2.3. Germanium Abb. 5.2.4. Zinn
Abb. 5.2.5. Blei

Strukturen
Silicium, Germanium und die α-Form von Zinn kristallisieren in der kubischen Diamant-Struktur (dSi-Si 234 pm, Abb. 5.2.6.). Zinn ist dimorph und kristallisiert in zwei allotropen Formen: α-Sn (graue Form, Diamant-Struktur) geht bei einer Temperatur von 13.2 oC in die β-Form (metallische Form) über. Dabei wird ausgehende von der Diamantstruktur mit der Koordinationszahl 4 die Koordination auf sechs erweitert, so daß eine tetragonale, metallische Struktur mit einer um 26 % höheren Dichte entsteht (Abb. 5.2.7.). Die Phasenumwandlung führt umgekehrt zur unerwünschten Bildung von grauem Sn (α-Form) aus dem metallischen Zinn (sog. Zinnpest).
Abb. 5.2.6. Diamant-Struktur VRML Abb. 5.2.7. Struktur von β-Zinn VRML

Blei ist ein typisches Metall und kristallisiert in der kubisch flächenzentrierten Packung (f.c.c., Cu-Typ)

Physikalische Eigenschaften
Silicium und Germanium sind elektrisch leitfähige Halbleiter (Eigenhalbleiter), d.h. Störstellen- (Löcher) und Elektronen-Wanderung bewirken die Leitfähigkeit. Die Leitfähigkeit steigt - wie bei allen Halbleitern - mit der Temperatur. β-Zinn und Blei zeigen metallische Leitfähigkeit. Die Schmelzpunkte der Elemente fallen von Si (1420oC) zum Blei (327 oC) haben jedoch, wie die Elemente der 3. Hauptruppe, ein Minimum in der 5. Periode (hier bei Zinn mit 232 oC). Blei ist mit einer Dichte von 11.3 g/cm3 ein typisches Schwermetall. Blei ist giftig und wird auch durch die Haut resorbiert. Silicium, Germanium und Zinn sind dagegen ungiftig.

Chemische Eigenschaften
Die leichten Elemente der IV. Hauptgruppe bilden mit elektronegativen Partnern meist typische kovalente Verbindungen mit der Oxidationsstufe +4 wie z.B. SiCl4. Mit den schwereren Elementen entstehen salzartige Verbindungen mit zweiwertigen Metallionen wie z.B. PbCl2.
Mit elektropositiven Partnern werden Silicide (z.B. CaSi2), Germanide oder Plumbide gebildet. Die Elemente bilden untereinander - mit der technisch wichtigen Ausnahme von SiC (Karborundum, Härte 9.5, Verwendung als Hochtemperatur-Halbleiter) - keine Verbindungen.

Darstellung der Elemente


Verwendung

Im den folgenden Kapiteln werden die wichtigsten Verbindungen der Elemente der IV. Hauptgruppe (14. Gruppe) besprochen.

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