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Abb. 2.1.1. Struktur von Olivin (links: Schicht A; Mitte: Schicht B; rechts: Gesamtstruktur |
Links ist z.B. die Schicht A und rechts die Schicht B dargestellt. Die grün gezeichneten [MgO6]-Okateder liegen genau auf Lücke. Entsprechend der Formel Mg2SiO4 kommen auf vier Sauerstoffatome acht Tetraederlücken, d.h. es ist nur 1/8 dieser Lücken besetzt. Von den vier Oktaederlücken sind entsprechend nur zwei durch die Mg-Ionen zentriert. Damit ist umgekehrt jedes O2--Ion von einem Si4+ und drei Mg2+- bzw. Fe2+-Ionen umgeben. Auf diese Weise ist der nach den Pauling-Regel geforderte Ladungsausgleich gewährleistet.
Dieselbe Struktur findet man auch bei Phosphaten wie z.B. LiMgPO4, LiFePO4 und LiZnPO4. Varianten mit derselben Sauerstoffpackung sind Mg3(PO4)2 und Li3Fe3(PO4)4, wo entsprechend der Zusammensetzung jeweils weniger Oktaederlücken besetzt sind, d.h. diese Struktur kann als Defekt-Olivin-Typ betrachtet werden.
Bei größeren Kationen (wie z.B. Ca2+) treten meist verschiedene Modifikationen der Inselsilicate auf (s. z.B. Tab. 2.1.1. für A=Ca).
α-Ca2SiO4 | <--- 1420oC <--- | β-Ca2SiO4 | <--- 675oC <--- | γ-Ca2SiO4 |
Glaserit-Struktur (Na,K)2SO4 | Variante von K2SO4 | Olivinstruktur | ||
CNCa=9 | CNCa=9 | CNCa=6 |
In dieser Reihe nimmt von links nach rechts das Volumen zu.
Wegen dieser erheblichen Volumenzunahme ist γ-Ca2SiO4 poröser und damit
leichter zu Zement (bei 1600oC gebranntes Ca2SiO4)
zu vermahlen als die α-Form.
Weitere Silicate mit Olivinstruktur sind
CaMgSiO4 (Monticellit) und CaMnSiO4 (Glaukochroit).
Mg2SiO4 (Forsterit) wird in reiner Form als Ofenausmauerungsmaterial (Forsterit-Steine, Mp = 1800o) verwendet.
Olivin mit seinem Fe2+-Anteil ist hierfür nicht verwendbar, da oberhalb 1400oC
die folgende Reaktion abläuft:
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Abb. 2.1.2. Bezeichnung der Olivine im ternären System (Mg/Mn/Fe)2[SiO4] ‣SVG |
Die typischen Mineralien mit Olivinstruktur sind in Tabelle 2.1.2. mit Links zur Erläuterungen der Mineralogie und Kristallfotos zusammengestellt.
Mineralname | Zusammensetzung | Details Mineralogie | Kristallfotos |
Forsterit | Mg2[SiO4] | Link 1 | Foto 1, Foto 2 |
Fayalit | Fe2[SiO4] | Link 1, Link 2 | Foto 1 |
Tephroit | Mn2[SiO4] | Link 1, Link Wikipedia | Foto 1, Fotos 2, Foto 3 |
Nicht-silicatische Verbindungen mit Olivinstruktur sind z.B. Al2[BeO4] (Chrysoberyll, Mineralogie), Mg2GeO4, LiFePO4 und Na2BeF4.
Vom Olivin leitet sich - durch Einbau von zusätzlichen Mg(OH)2-Schichten - eine Reihe weiterer Mineralien ab, die in Tabelle 2.1.3. zusammengestellt sind.
Stapelfolge | Mineralname | Formel | VRML-Bild | Mineralogie | Fotos |
xy | Olivin | Mg2SiO4 | eine Schicht, Gesamtstruktur | Link Wikipedia | Foto 1 |
xy,xy,xy,xxy | Clinohumit | 4 Mg2SiO4 * Mg(OH)2 | eine Schicht, Gesamtstruktur | Link 1, Link 2, Link Wikipedia | Foto 1 |
xy,xy,xxy | Humit | 3 Mg2SiO4 * Mg(OH)2 | eine Schicht, Gesamtstruktur | Link 1 | Foto 1 |
xy, xxy | Chondrodit | 2 Mg2SiO4 * Mg(OH)2 | eine Schicht, Gesamtstruktur | Link 1 | Link 1, Link 2 |
xxy | Norbergit | Mg2SiO4 * Mg(OH)2 | eine Schicht, Gesamtstruktur | Link 1 | div. Fotos |
xx | Brucit | Mg(OH)2 | Gesamtstruktur | Link 1 | Foto 1 |
Die Abbildung 2.1.3. zeigt schematisch den Aufbau dieser Stapelvarianten. Das Prinzip ist die Identität der hexagonal dichten O-Packungen in Olivin (oben links) und Brucit (unten links). Am besten sind die Strukturänderungen durch die Betrachtung der Tetraeder-Anordnungen zu sehen: Im Olivin sind die isolierten Tetraeder zu Strängen angeordnet. Im Clinohumit sind nur noch vier benachbarte Tetraeder zu finden, im Humit drei und so fort bis zum Brucit ganz ohne SiO4-Tetraeder.
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Abb. 2.1.3. Schematische Darstellung der von der Olivin-Struktur abgeleiteten Minerale (blaue Kugeln: OH--Ionen) ‣SVG |
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