<< SEITE ZURÜCK Inhalt Kap. 1 Kap. 2 Kap. 3 Kap. 4 Kap. 5 SEITE WEITER >>
Vorlesung Strukturchemie der Oxide
2. Binäre kovalente Oxide, Nichtmetalloxide (nach Hauptgruppen)

2.3. Be-Oxide


Beryllium bildet nur das Oxid BeO, das in zwei verschiedenen Modifikationen auftritt. α-BeO entsteht beim Entwässern der Hydroxide oder aus Carbonaten und zeichnet sich durch gute Temperaturbeständigkeit, der Schmelzpunkt liegt bei 2530 oC, aus. BeO bildet bei Raumtemperatur die Wurtzit-Struktur (Abb. 2.3.1) aus, BeO4-Tetraeder sind über alle Ecken miteinander verknüpft. Die Koordinationszahl des Sauerstoffatoms ist ebenfalls 4. In der Beschreibung auf der Basis dichtester Kugelpackungen der Anionen bilden die Oxid-Ionen eine hexagonal dichte Kugelpackung, die Hälfte der Tetraederlücken ist von Be2+-Kationen besetzt.

2.3.1. Struktur von α-BeO 2.3.2. Struktur von ß-BeO

Oberhalb von 2050 bis 2100 oC geht es in die ß-Form (Abb. 2.3.2) über, die sich nicht abschrecken läßt. Die Struktur dieser Hochtemperaturmodifikation enthält BeO4-Doppeltetraeder (zwei über eine Kante verknüpfte Tetraeder). Dadurch resultieren kurze Be-Be-Abstände von 224 pm, die den Abständen im metallischen Element entsprechen. Isotyp dazu ist γ-LiAlO2.

Die Sauerstoffpackung ist damit in beiden Modifikationen gleich, die Be-Atome besetzen jeweils in unterschiedlicher Anordnung die Hälfte der Tetraederlücken in einer hexagonal dichten Packung.

<< SEITE ZURÜCK Inhalt Kap. 1 Kap. 2 Kap. 3 Kap. 4 Kap. 5 SEITE WEITER >>