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Verbindung | x | Farbe |
α-WOx | 3.00 - 2.98 | zitronengelb |
β-WOx | 2.90 - 2.83 | blauviolett |
γ-WOx | 2.72 - 2.66 | rotviolett |
δ-WOx | 2.00 (Rutil) | braun |
Verbindung | x | Name |
W40O119 | WO2.975 | α-WOx |
W50O148 | WO2.96 | Grenze zu α |
W20O58 | WO2.90 | β-WOx |
W18O49 | WO2.72 | γ-WOx |
Phasen | x | Struktur |
α-MoOx | 3.00 - 2.95 | Schichtstruktur |
β-MoOx | 2.75 - 2.65 | |
γ-MoOx | 2.00 - 1.97 | Rutil |
Verbindung | x |
Mo9O26 | MoO2.89 |
Mo8O23 | MoO2.875 |
Mo17O47 | MoO2.76 |
Die Tabelle 4.5. zeigt zunächst Beispiele für Scherungen in nur eine Richtung hk0.
Scherung | Richtung (hk0) | Formel | Beispiel | |
A | (000) | MO3 | ReO3 | |
B | (110) | MO3 | keine | |
C | (120) | MnO3n-1 | Mo8O23 |
|
D | (130) | MnO3n-2 | W20O58, W50O148 | |
E | (010) | MmO3m-1 |
Eine ganze Serie weiterer Oxide läßt sich durch zwei solcher Scherung,
die senkrecht zueinander verlaufen, erklären
(sog. Block- oder besser Säulenstrukturen).
Der einfachste Fall ist jeweils eine Scherung in (1 0 0) und eine in (0 1 0),
so dass Säulen aus ReO3-Einheiten bestehen bleiben. An den Blockgrenzen
findet sich auch Kantenverknüpfung von Okatedern.
In die allgemeine Formel
x in MOx | Blockgrösse | Stöchiometrie | Beispiele |
2.33 | 3 x 3 | M9O21 = M3O7 | TiNb2O7, TiTa2O7 |
2.417 | 3 x 4 | M12O36-7 = M12O29 | Nb12O29, Ti2Nb10O19 |
2.5 | 4 x 4 | M16O3*16-8 = M16O40 = M2O5 | M-Nb2O5 |
2.5 | ∞ x 2 | M2 ∞O6 ∞ -(∞ + 2) = M2O5 | R-Nb2O5, V2O5 |
2.67 | ∞ x 3 | M 3 ∞ O 9 ∞ - (∞ + 3) = M3O8 | Nb3O7F |
3 | ∞ x ∞ | M∞ ∞O3 ∞ ∞-(∞+2) = MO3 | ReO3 |
Die folgende tabellarische Übersicht (Tab. 4.7.) zeigt, dass diese Phasen zwischen NaCl (alle Kanten gemeinsam, Strukturtyp) und ReO3 (keine gemeinsame Kanten) liegt.
Diese Formel geht in die für die eindimensionale Scherung der gleichen Art über, wenn ein Index unendlich gesetzt wird. Wenn die Blöcke in beide Richtungen ∞-groß sind, muß letztlich wieder der ReO3-Typ resultieren.
Neben diesen einfachen Blockstrukturen gibt es noch eine riesige Zahl weiterer Scherstrukturen, bei denen die Blöcke in komplizierterer Weise verknüpft sind und andere allgemeine Formeln resultieren. Weitere Variationen entstehen durch Einbau von Elementen in die Tetraederlücken, die dann bevorzugt die Blockecken besetzen (z.B. PNb9O25).
Echte Nichtstöchiometrie kommt bei Verbindungen dieser Art zustande, wenn nicht-periodische Scherungen vorliegen.
Die Strukturaufklärung solcher Phasen ist röntgenographisch äußerst kompliziert, da der überwiegende Teil der Struktur ReO3 entspricht und für die eigentliche Strukturbestimmung die sehr schwachen Überstrukturreflexe ausgewertet werden müssen. Heute werden die Strukturen solcher Phasen mit großem Erfolg mit Hilfe von hochauflösender Elektronenmikroskopie aufgeklärt.
Im letzten Kapitel folgt nach den vielen komplizierten Stöchiometrien eine Betrachtung der Strukturchemie ternärer Oxide mit einer gleichbleibenden Zusammensetzung.
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