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Vorlesung Strukturchemie der Oxide
3. Binäre Metalloxide

3.2. Oxide mit metallischen Bindungsanteilen


Die Suboxide sind Sauerstoff-arme Oxide von Rubidium und Cäsium, die sich nicht nach ionischen Formulierungen verstehen lassen und für die entsprechend formal sehr kleine Oxidationsstufen für die Alkalimetallatome M resultieren. Die Alkalimetallsuboxide sind niedrig schmelzende, meist farbige bis metallisch glänzende Phasen, die sich aus dem Metalloxid und dem Metall herstellen lassen. Die strukturellen Eigenheiten der Strukturen sind das Vorliegen von ionischen Teilstrukturen (Cluster) in metallischer Matrix. Die Strukturen enthalten salzartige Bereiche, d.h. oktaedrisch koordinierte O2--Ionen. Diese Oktaeder sind über gemeinsame Flächen zu Clustern kondensiert. Zwischen den Clustern liegen metallische Verhältnisse vor, die sich z.B. in den großen M-M-Abständen (vergleichbar den Abständen in den reinen Metallen) manifestieren.
Die bekannten Verbindungen und die darin enthaltenen Cluster:

Cluster Formel Verbindung formale Zerlegung Farbe Mp GIF
zwei flächenverknüpfte Oktaeder M9O2 Rb9O2 - kupferfarben 40.2oC
Rb6O 2*: -> 3 M + M9O2 bronzefarben Zp: 7 oC
drei flächenverknüpfte Oktaeder M11O3 Cs11O3 - violett 52oC
Cs4O 3*: -> M + M11O3 rotviolett Zp=10oC
Cs7O 3*: -> 10 M + M11O3 bronzefarben 4.3 oC
Oktaederketten M3O Cs3O anti-ZrI3-Typ blaugrün Zp=166 oC
Neben den Rb- und Cs-Oxiden gibt es auch einige Beispiele für Suboxide bei Übergangsmetallen wie z.B. Ti3O, Cr3O, Mo3O und W3O.
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